Namaste, liebe Yogis
Nun sind vier Wochen vergangen seit dem «Lock-Down». Ich hoffe es geht Euch gut in dieser verrückten Zeit, in welcher alles anders ist, kein Stein mehr auf dem Anderen zu stehen scheint. Aber wenn man dann einen Streifzug durch den Wald macht, merkt man, dass in der Natur nichts von dieser Aufregung zu spüren ist. Hier beginnen die Vögel ihr Morgenkonzert pünktlich mit dem ersten Licht der Morgendämmerung. Die Kirschbäume am Waldrand und in den Gärten blühen wie jedes Jahr zu dieser Jahreszeit und der feine Wind bewegt ruhig die Luft zwischen den Bäumen, welche ihre jungen Blätter durch die Knospen stossen und den Wald in dieses frische Grün tauchen. Ist es nicht ein Geschenk, dass wir nun Zeit haben, diese Wunder und den Zauber dieses Kreislaufes zu geniessen oder auch wieder zu entdecken. Ich glaube es ist der grosse Plan, dass uns auch so schönes Wetter geschenkt wird (stellt Euch vor es hätte 4 Wochen durchgeregnet) damit wir die Natur und unsere eigene Natur, unser Sein, richtig geniessen können, ohne dass wir von der Hektik des Alltags immer abgelenkt werden. Dieses Geniessen und Entdecken kann jedoch nur geschehen, wenn man auch das Vertrauen hat, dass in dieser Zeit, welche nicht für alle nur einfach ist, sondern vielleicht auch mit Ängsten, Einsamkeit und Trauer verbunden ist, für uns gesorgt wird und wir getragen werden. Dieses Urvertrauen wünsche ich Euch von ganzem Herzen.
Es ist die Yoga-Praxis, welche uns dieses Gefühl lehren kann.
- Zur Ruhe kommen mit einer Pranayama Atemübung und sich im Beobachten vom eigenen Atem ganz nah kommen.
- Die Asanas, welche uns lehren, sich aus der Verankerung über die Füsse zu erden und sich daraus aufzurichten sowie Stabilität zu erfahren und gleichzeitig eine Leichtigkeit, Flexibilität und Freiheit zu spüren.
Ich möchte Euch auffordern täglich ein bisschen Yoga zu praktizieren, vielleicht macht ihr nur Eure Lieblingshaltung oder einfach Tadasana, der Berg, und versucht alles zu integrieren was ihr über dieses eine Asana wisst und versucht all euer Wissen vom Yoga in dieses einzelne Asana zu bringen. Ich merke selber, dass es gar nicht so einfach ist, sich im Trubel des Alltags, zwischen 24h «Familien-Gstürm» , Home-Office und -Scooling , Zeit und Raum fürs Yoga einzuplanen. Vielleicht macht Ihr mal Virabadrasana II, den Krieger II, während dem das Spaghetti- Wasser langsam zum Kochen kommt und fokussiert Eure Tagesziehle vom Morgen nochmals neu um diese nicht aus den Augen zu verlieren oder ihr macht eine zentrierende Atemübung (Wechselseitige Atmung) vor einem anspruchsvollen Business-Call…..
Oder wie wäre es mit dem Sonnen-Gruss, SURYA NAMASKAR , jeden Morgen, auf dem Balkon oder im Garten, zur Zeit der aufgehenden Sonne (oder auch ein bisschen später ?) ? Es ist wunderschön den Tag so zu begrüssen, die Ruhe des Morgens mit allseinen Möglichkeiten zu geniessen und die Sonne zu ehren, welche ganz verlässlich immer wieder kommt (auch wenn sie nicht immer sichtbar ist) und uns mit ihrem Wiederkehren dieses Urvertrauen lehrt, dass es immer wieder Licht wird.
Ich wünsche Euch von ganzem Herzen eine wunder-volle, lichterfüllte Zeit mit täglichen Surya-Namamaskars und freue mich auf unsere gemeinsame Yoga-Zeit, in hoffentlich naher Zukunft.
Alles Liebe und NAMASTE Sibylle